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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Die Bestattung

Beisetzung
© Gertan / Shutterstock.com

Bei einer Beerdigung auf dem Friedhof findet die Beisetzung etwa drei bis sieben Tage nach dem Tod statt. Dabei können Sie als Angehörige viele individuelle Wünsche einbringen – die Mitarbeiter des Bestattungsinstituts werden Ihre Wünsche ebenso gern aufnehmen wie der Pfarrer oder Trauerredner.

Der Trauermarsch – Auftakt der Bestattung

Zunächst einmal wird der Sarg von der Friedhofshalle oder Kirche zur Grabstätte gebracht. Am Eingang zum Friedhof versammelt sich die gesamte Trauergemeinde hinter dem Sarg und läuft hinter ihm zur Grabstätte. Der Sarg selbst wird von den Sargträgern – meist Freunden und Bekannten des Verstorbenen – zum Grab getragen. Sie können aber auch Mitarbeiter des Bestattungsinstituts bitten, diese Aufgabe zu übernehmen.

Die Bestattungszeremonie – Pfarrer oder Trauerredner?

Die Bestattungszeremonie beginnt, wenn Sargträger und Trauergemeinde am Grab angekommen sind. Zunächst lassen die Sargträger den Sarg in das ausgehobene Grab herunter. Im Anschluss daran hält der Pfarrer die Grabrede und spricht den Segen aus. Immer mehr Menschen haben allerdings heute den Bezug zur Kirche verloren. Wenn Sie sich nicht wohl bei dem Gedanken fühlen, einen Pfarrer mit der Bestattung zu betrauen, gibt es auch Alternativen: Sie können einen professionellen weltlichen Trauerredner beauftragen, der in Absprache mit Ihnen die Grabrede hält, oder sie sogar selbst halten.

Gestalten Sie die Bestattung nach Ihren Wünschen

Im Anschluss an die Trauerrede können Sie den weiteren Ablauf der Bestattung nach Ihren Wünschen gestalten. Sie oder andere Angehörige möchten selbst noch ein paar Worte sprechen? Sie möchten noch einmal die Lieblingsmusik des Verstorbenen spielen oder sein Lieblingsgedicht vorlesen? Nehmen Sie sich hierfür so viel Zeit wie Sie möchten und beziehen Sie auch andere Angehörige in die Planung ein. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie den Pfarrer oder Trauerredner in Ihre Pläne einweihen, so können Sie erreichen, dass er den Schlusssegen oder die Abschiedsworte wirklich erst spricht, wenn Sie mit Ihren Feierlichkeiten abgeschlossen haben.

Der Abschied

Im Anschluss an Trauerrede und Segen des Pfarrers oder Trauerredners hat die Trauergemeinde so viel Zeit, wie sie möchte, um sich am Grab von dem Toten zu verabschieden. Es ist üblich, dem Toten eine letzte Gabe mit ins Grab zu geben. Traditionell werfen die Männer eine Schaufel Erde auf den Sarg, die Frauen hingegen eine einzelne Blume. Aber es ist auch möglich, eine persönliche Kleinigkeit mit in das Grab zu werfen. In diesem Fall sollten Sie sich allerdings vorher mit dem Friedhof absprechen, welche Materialien erlaubt sind – das kann sehr unterschiedlich sein.

Der Pfarrer oder Trauerredner bleibt üblicherweise, bis der letzte Trauernde das Grab verlassen hat. Traditionell spricht nun auch jeder den nächsten Angehörigen sein Beileid aus, bevor die Bestattung zu Ende ist. Viele Angehörige fühlen sich jedoch bei den Beileidsbekundungen am Grab überfordert oder unwohl. Sollten Sie wissen, dass es der Familie des Verstorbenen ebenso geht, sollten Sie sich damit selbstverständlich zurückhalten.

Der Leichenschmaus

In vielen Gegenden ist es üblich, dass die gesamte Trauergemeinde im Anschluss an die Beerdigung zusammenkommt und bei Kaffee und Kuchen oder einem kleinen Buffet noch einmal gemeinsam des Toten gedenkt. Ein Brauch, der übrigens schon viele hundert Jahre alt ist – ursprünglich wurden mit Gewürzen bestreute Brote gegessen, die böse Geister vertreiben sollten. Es wird oft auch Alkohol gereicht, so dass die Stimmung nach einiger Zeit sehr oft etwas aufgehellter wirkt und sogar hier und da ein Lachen ertönt. Das ist aber völlig in Ordnung, denn der Leichenschmaus sollte von alters her den Hinterbliebenen klar machen, dass das Leben mit all seinen Facetten trotz des Todesfalls weiter geht und auch auf sie die normalen Freuden wieder warten.